Darstellendes Spiel an der EBS

Theaterspielen: Was heißt das eigentlich und wie mache ich das eigentlich?

Theater besteht nicht nur aus Textlernen, sondern aus dem gemeinsamen Spielen in einer Gruppe, dem gezielten Einsatz von Körper und Sprache und vielem mehr.

„Spiel mal glücklich“, leichter gesagt als getan: Wie bewegt sich eigentlich eine bestimmte Figur? Wie steht sie? Wie geht es ihr in diesem Moment? Zunächst gilt es, all dies herauszufinden, bevor der Text ins Spiel kommt. Dazu ist es notwendig, sich persönlich mit Themen und Figuren auseinanderzusetzen und eine eigene Idee oder Haltung dazu zu entwickeln. Dies bildet auch eines der wichtigsten Lernziele im Darstellenden Spiel.

Beim Theaterspielen entwickeln die Schülerinnen und Schüler sachliche und methodische Kompetenzen, aber vor allem auch Kompetenzen im persönlichen, kommunikativen und sozialen Bereich: Mut finden, sich selbst ausprobieren, gemeinsam eine Szene gestalten und präsentieren. Die verschiedenen Sachgebiete zur Gestaltung einer Szene werden nach und nach ausprobiert: Kostüm, Bühne, Requisit, Licht und Sprache. Wenn all dies zusammenspielt, entsteht eine Szene, die auf der eigenen Deutung der Schülerinnen und Schüler basiert und ihre eigene Wahrnehmung wiederspiegelt. Dies wiederum wird gemeinsam reflektiert, um die ästhetische Urteilskompetenz auszubilden. Die Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts: Regelmäßiges, klar geregeltes Feedback der Schülerinnen und Schüler untereinander. Sie sollen lernen, sachlich fundiertes, konstruktives Feedback zu geben und so lernen, sich über Theater zu unterhalten: Was wirkt wie und warum? Wie kann es verbessert werden? Dies schult zudem eine wichtige soziale Kompetenz.

Darstellendes Spiel wird bei uns in der Mittelstufe als Wahlpflichtunterricht und in der Oberstufe angeboten. Es kann in der Oberstufe neu begonnen oder fortgeführt werden.

In der Oberstufe geht es neben der Praxis zunehmend um die Theorie und das Nachdenken über Theater. Es werden Theaterformen vorgestellt und ausprobiert: Brechtsches Theater, modernes Regietheater, Performances und vieles mehr. Die Reflexion der Wirkung und des Nutzens dieser Theaterformen ist der Unterrichtsinhalt genauso wie das Nachdenken über das Theater an sich und seine gesellschaftliche Funktion. Aber das eigene Entwickeln von Szenen und Konzeptionen ist weiterhin wesentlicher Bestandteil des Unterrichts.

Dazu gehört es natürlich auch, dass Theatervorstellungen besucht sowie besprochen werden und vor allem, dass auch selbst ein Projekt konzipiert und aufgeführt wird. Dies wird nicht in allen Jahrgängen durchgeführt, da das erste Lernjahr meist dem Erlernen von Grundlagen dient.

 

 

Foto oben: S. Hofschläger pixelio.de