Das Ausbildungskonzept der EBS

Präambel

Wie in jedem Beruf ist auch im Lehrerberuf an der Elsa-Brändström-Schule die Ausbildung neuer Kolleginnen und Kollegen ein wichtiger Aspekt, um den Fortbestand des Berufsfeldes zu gewährleisten. Für eine Schule ist die stetige Auseinandersetzung mit der Ausbildungssituation und mit dem Status des Berufsanfängers eine Herausforderung und Bereicherung zugleich. Daher möchte die Elsa-Brändström-Schule wie schon in der Vergangenheit auch in der Zukunft auf Referendarinnen und Referendare nicht verzichten und erklärt sich bereit, auch weiterhin als Ausbildungsschule zu fungieren. Die Ausbildung versteht das Kollegium der Elsa-Brändström-Schule als gemeinsame Aufgabe.

 

1. Ausbildungslehrkräfte

1.1 Die pädagogische, fachdidaktische und fachmethodische Ausbildung obliegt insbesondere den Ausbildungslehrkräften, die für einzelne Bereiche fach-kompetente Kolleginnen und Kollegen empfehlen können.

1.2 In der Regel betreuen zwei Ausbildungslehrkräfte die Referendarinnen und Referendare über den gesamten Ausbildungszeitraum.

1.3 Die Ausbildungslehrkräfte haben die Aufgabe, die Referendare in der Unterrichts- und Erziehungspraxis und in allen Angelegenheiten des Schullebens zu beraten.

1.4 Die Ausbildungslehrkräfte erstellen mit den Referendaren einen Stoffverteilungs-plan für den eigenverantwortlich zu erteilenden Unterricht, der sich an den Lehrplänen sowie an Art und Anzahl der jeweiligen Leistungsüberprüfungen orientiert.

1.5 Die Ausbildungslehrkräfte besprechen mit den Referendaren regelmäßig, zeitnah und ausführlich die hospitierten Stunden.

1.6 Die Ausbildungslehrkräfte zeigen zuweilen exemplarisch in den von den Referendaren anhospitierten Stunden fachspezifisch typische Stunden (z.B. Einführung neuer Phänomene, Übungsstunden, Arbeit mit Hilfsmitteln, Formen selbstständigen Lernens, Besprechung und Rückgabe von Klausuren/Klassenarbeiten).

1.7 Die Ausbildungslehrkräfte erklären sich bereit, mit den Referendaren in jedem Ausbildungshalbjahr ihre jeweiligen Portfolios zu besprechen, um Orientierungshilfen für die Reflexion und die zu ziehenden Konsequenzen zu geben.

1.8 In den zwei Orientierungsgesprächen, welche zu Beginn der Ausbildungszeit und im Verlauf des zweiten Semesters stattfinden, thematisieren die Ausbildungslehrkräfte die Aufgaben des Referendars, die im Ausbildungskonzept der Schule festgelegt sind, und stellen für die kommende Zeit gemeinsam mit dem Referendaren einen Plan zur Erfüllung der verschiedenen Aufgaben auf.

1.9 Die Ausbildungslehrkräfte treffen sich regelmäßig, um aktuelle Fragen der Ausbildung zu erörtern.

 

 

2. Ausbildungsgebiete

Grundlage für die erste zeitliche Abfolge der Vermittlung von organisatorischen, didaktisch-methodischen und pädagogischen Basisinformationen bildet ein im Anhang befindliches Orientierungspapier.

 

2.1 Ausgehend von der individuellen Ausbildungssituation Vermittlung von Selbst, Sach- und Sozialkompetenz sowie Bearbeitung von Fragen der Methodenlehre durch die Ausbildungslehrkräfte

2.2 Bearbeitung von didaktischen und methodischen Fragen der Fächer durch die Ausbildungslehrkräfte, ergänzt durch die Fachkonferenzen

2.3 Bearbeitung von Fragen des Umgangs mit Disziplinproblemen durch die Ausbildungslehrkräfte

2.4 Konzeption, Korrektur und Bewertung von Klassenarbeiten und Klausuren durch die Ausbildungslehrkräfte

2.5 Einbeziehung außerschulischer Lernorte sowie fächerübergreifenden und projekt-orientierten Arbeitens durch die Ausbildungslehrkräfte

2.6 Bearbeitung von Fragen der Zusammenarbeit mit Eltern, Elternvertretungen und Schülervertretungen durch die Ausbildungslehrkräfte, die Klassenlehrer der eigen-verantwortlich zu unterrichtenden Klassen und die Verbindungslehrkraft

2.7 Mögliche Ausformulierungen der konkreten Umsetzung der Standards durch die Ausbildungslehrkräfte

2.8 Einführung in die Fragen der Schulverwaltung, der Schulorganisation und des Schulrechts durch Mitglieder der Schulleitung oder mit besonderen Aufgaben Betraute:

 

Wer?

Was?

Schulleiter(in) :

Funktion jedes einzelnen im Schulbetrieb

Stellvertretende(r) Schulleiter(in) :

 

 

Aufsichten,

Täuschungserlass,

Konferenzordnung,

Versetzungsordnung (zeitnah zur Zeugniskonferenz)

Stundenplan und Vertretungsplan

Orientierungsstufenleiter(in):

 

 

Orientierungsstufenverordnung,

Übergangsproblematik,

Lernpläne

Mittelstufenleiter(in) :

 

 

 

Erlasse und Verordnungen der Mittelstufe,

pädagogische Gespräche,

Verantwortung von Schule in Bezug auf Berufsorientierung und Studienwahl

Oberstufenleiter(in) :

 

 

 

Oberstufenverordnung,

Beratung von Schüler(inne)n der UII und OII,

Abiturprüfungsverordnung (zeitnah zum schriftlichen und mündlichen Abitur)

Ausbildungskoordinator(in) :

 

 

Elterngespräche,

Elternabende,

Aufgaben von Klassenleitungen,

Schulordnung

Beauftragte(r) für Studienreisen und Wanderfahrten :

Wandererlass,

Klassenfahrten,

Studienreisen

 

3. Referendarinnen und Referendare

3.1 Die Referendare hospitieren regelmäßig in beiden Fächern (zusammen durchschnittlich mindestens 4 Wochenstunden), nicht nur bei den Ausbildungslehrkräften, sondern bei einem möglichst breiten Spektrum an Fachlehrern und in allen möglichen Stufen.

3.2 Die Referendare bieten mindestens im 1. und 2. Ausbildungshalbjahr in einem ihrer Fächer eine Hospitationsmöglichkeit für ihre Mitreferendare an. Im Anschluss an die erteilte Stunde findet unter Leitung des Ausbildungskoordinatoren und in Anwesenheit beider Ausbildungslehrkräfte ein Kolloquium statt. Die Hospitationsmöglichkeiten werden mit den kooperierenden Schulen koordiniert, um wechselseitige Besuche zu ermöglichen.

3.3 Die Referendare übernehmen phasenweise Unterricht unter Anleitung bei der Ausbildungslehrkraft oder einem anderen Fachkollegen, um über den eigen-verantwortlichen Unterricht hinaus in verschiedenen Klassenstufen und Kursen Erfahrungen zu sammeln.

3.4 Die Referendare erstellen zu den Unterrichtsstunden, in denen die Ausbildungslehrkräfte hospitieren, einen Kurzentwurf. Darin formulieren sie das Stundenthema, das Hauptlernziel der Stunde sowie die zu fördernden Kompetenzen, erstellen eine Übersicht zum geplanten Stundenverlauf und geben das geplante Tafelbild an.

3.5 Die Referendare informieren ihre Ausbildungslehrkräfte über die von ihnen wahrgenommenen Ausbildungsmodule des IQSH, an die die Ausbildungslehrkräfte anzuknüpfen suchen.

3.6 Die Referendare nehmen aktiv an der Gestaltung des Schullebens teil, z.B. an Schulfesten, Aufführungen, Arbeitsgemeinschaften o.ä..

3.7 Die Referendare gestalten innerhalb ihrer Ausbildungszeit in jedem Fach einen Teil einer Fachkonferenz mit.

3.8 Die Referendare wirken an der Gestaltung mindestens eines Wandertages, einer Exkursion oder einer Projektwoche mit.

3.9 Nach Möglichkeit begleiten die Referendare eine Gruppe auf ihrer Wander- oder Studienfahrt.

3.10 Die Referendare führen die an die Schule neu hinzukommenden Referendare in den organisatorischen Ablauf des Schulbetriebes und in die Besonderheiten der Schule ein.

 

 

4. Unterrichtsbesuche

4.1 Die Referendare werden in jedem Ausbildungshalbjahr mindestens einmal in jedem Fach durch den Schulleiter oder durch eine von ihm beauftragte Lehrkraft besucht. Die jeweilige Ausbildungslehrkraft sowie eine weitere Lehrkraft mit Fakultas für das Fach sollte an den Unterrichtsbesuchen teilnehmen. Die Besprechungen der Stunden erfolgen zeitnah.

4.2 Für diese Unterrichtsbesuche schreiben die Referendare einen Stundenentwurf, in dem sie neben den unter 3.4 genannten Aspekten auch ihre didaktischen und methodischen Überlegungen darstellen. Dieser Stundenentwurf soll den schriftlichen Unterrichtsvorbereitungen entsprechen, die die Referendare in der Zweiten Staatsprüfung den Mitgliedern der Prüfungskommission vorlegen müssen.

4.3 Im dritten Ausbildungshalbjahr wird im Zusammenhang mit einem Unterrichtsbesuch durch den Schulleiter oder der von ihm beauftragten Lehrkraft eine Bewertung des Ausbildungsstandes vorgenommen und den Referendaren mitgeteilt.

 

 

5. Übersicht über die Einstiegszeit

 

Erster Tag

Erste Woche

Erster Monat

1. Organisatorisches

 

1.1 Kennen lernen der Ausbildungslehrkräfte

1.2 Führung durch das Gebäude

1.3 Schwarzes Brett

1.4 Vertretungs- und Aufsichtsplan

1.5 Schulschlüssel / Alarmanlage

1.6 Bedienung des Kopierers und des Telefons

1.7 Lageplan der Schule

1.8 Zeitplan der Schule

1.9 Kaffeekasse

1.10 Ablauf des ersten Schultages (nach den Sommerferien)

1.11 Schulordnung / Pausenordnung

1.12 Verhalten bei Krankheit

1.13 Ausfüllen von Klassen- und Kursbüchern

 

2. Didaktisch-methodisches

 

2.1 Hilfen für die erste Unterrichtsstunde (Auftreten...)

2.2 Regeln im Umgang mit Schüler(inne)n

2.3 Regeln zur Heftführung

 

3. Pädagogisches

 

3.1 Lehrbücher der jeweiligen Fächer

3.2 Lehrpläne

 

4. Ausbildung

 

4.1 Einführung in das Ausbildungskonzept der Schule

1. Organisatorisches

 

1.1 Kennen lernen der Kollegen mit Funktionsstellen (Wer ist wofür zuständig und Ansprechpartner?)

1.2 Kennen lernen der jeweiligen Fachkollegen

1.3 Kennen lernen der Klassenlehrer des eigenverantwortlichen Unterrichtes

1.4 Fächer (Nummern)

1.5 Formularwesen an der EBS

1.6 Abgleich der Stundenpläne mit denen der Ausbildungslehrkräfte

 

2. Didaktisch-methodisches

 

2.1 Einführung in die Vorbereitung und Planung von Unterricht und Unterrichtseinheiten (didaktische Interdependenz)

2.2 Benotung mündlicher Schüler-Leistungen

2.3 Planung von Klassenarbeiten

2.4 Verhalten bei Fehlen von Oberstufenschüler(inne)n

 

3. Pädagogisches

 

3.1 Verhalten auf Elternabenden (Rücksprache mit Klassenlehrern und / oder Ausbildungslehrkräften)

3.2 Rechtliche Aspekte

 

4. Ausbildung

 

4.1 Informationen über Versicherungsfragen

1. Organisatorisches

 

1.1 Konferenzen (Arten, Funktionen...)

1.2 Klassenarbeiten: Eintragen von Ergebnissen in Listen, Einreichen von Ergebnissen beim Schulleiter

1.3 Tutoren-System

1.4 Einführung in das Computernetz der EBS

1.5 Terminplan der Schule

 

2. Didaktisch-methodisches

 

2.1 Unterrichtsmethoden, Arbeits- und Sozialformen

2.2 Unterrichtsphasen

2.3 Methodische Varianten des Unterrichtseinstiegs

2.4 Einsatz von Medien

2.5 Lehrerrolle

2.6 Lehrer-Schüler-Interaktion (Muster, konstruktive Kritik, Hinweis auf Streitschlichtung...)

2.7 Klassenarbeiten: zeitliche Planung, Konzeption, Bewertung, Möglichkeiten der Rückgabe

2.8 Beurteilung von Schülerleistungen und Mitteilung an die Schüler

2.9 Binnendifferenzierung

2.10 Grobplanung von Unterrichtseinheiten

 

3. Pädagogisches

 

3.1 Elternarbeit

3.2 Bildungs- und Erziehungsziele und ihre Umsetzung

3.3 Außerschulische Lernorte

3.4 Umgang mit Disziplinproblemen; Erziehungsmaßnahmen

 

4. Ausbildung

 

4.1 Beurteilung und Reflexion des Unterrichts (Kleine ‚Lehrproben’ mit schriftlichem Entwurf)

4.2 Personalrat (Mitglieder; Aufgaben)

 

 

Stand: August 2016