Bildung für nachhaltige Entwicklung: Die EBS - eine Schule der Zukunft

1. Vorwort

Bereits seit Existenz der Initiative Zukunftsschule SH im Jahr 2007 werden wir wiederholt mit diesem Siegel ausgezeichnet. Das zeigt, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an unserer Schule groß geschrieben wird, denn es bedeutet für uns, dass wir unsere Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, nachhaltig und verantwortungsvoll zu handeln. Unter BNE versteht man eine Bildung, die Menschen ein zukunftsfähiges Handeln und Denken ermöglicht. Außerdem befähigt es jede Einzelne und jeden Einzelnen, die Auswirkungen des individuellen Handelns auf die Welt nachzuvollziehen und somit verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, welche dabei helfen, die Zukunft auf der Erde nachhaltig gestalten zu lernen. Durch unser Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit können wir für unsere Schülerinnen und Schüler Wege des nachhaltigen Handelns aufzeigen. Die Schülerinnen und Schüler gestalten unser BNE-Konzept aktiv mit, wodurch sie im Rahmen ihrer Gestaltungskompetenzen lernen, nachhaltige Ideen zu verfolgen. Wir handeln zukunftsorientiert für uns und unsere Umwelt.

Bildung für nachhaltige Entwicklung - Schulkonzept der Elsa-Brändström-Schule Elmshorn (Stand: 13.11.2022)

 

2. Leitbild

Das Fundament eines verantwortungsvollen Handels im Alltag bildet die Verankerung von verschiedensten Themen aus dem Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Fachunterricht sowie im außerunterrichtlichen Kontext an unserer Schule. Auf dieses Fundament stützen sich die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Soziales, Ökologie und Ökonomie), welche für eine zukunftsorientierte Handlungsweise unerlässlich sind und neben dem unterrichtlichen Alltag durch ein vielfältiges Angebot an außerunterrichtlichen Projekten „mit Leben gefüllt werden“. Sie bilden daher die obligatorischen Richtlinien des Konzepts zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dabei beziehen sich viele Projekte nicht nur auf einen Aspekt der Nachhaltigkeit, sondern ließen sich mehreren Säulen zuordnen. Die Inhalte der Säulen werden zudem bei ständiger Evaluation ggf. ausgetauscht oder erweitert.
Unsere Schülerinnen und Schüler setzen sich im Fachunterricht entsprechend den Vorgaben aus den schulinternen Fachcurricula mit Nachhaltigkeit auseinander. Bereits in der Orientierungsstufe werden ihnen beispielsweise im Fach Geographie Konzepte einer nachhaltigen Landwirtschaft nähergebracht. Hinzu kommt, ebenfalls auf der Grundlage des schulinternen Fachcurriculums, die unterrichtliche Auseinandersetzung mit dem Thema „nachhaltiger Tourismus“. Durch Spiralcurricula wird BNE in den folgenden Klassenstufen immer wieder aufgegriffen und hierbei zunehmend vertieft. Diese Vertiefung gipfelt im Semesterthema „Lebensstile und ihre Raumwirksamkeit im 21. Jahrhundert: Gegenwart und Zukunft auf der Erde nachhaltig gestalten lernen“, welches im zweiten Halbjahr des Q2-Jahrgangs behandelt wird. Des Weiteren findet BNE innerhalb schulinterner Projektwochen Berücksichtigung. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Einbindung des landesweiten Projektes „Jugend gestaltet nachhaltige Zukunft“ in eine Projektwoche des EP-Jahrgangs (Geographieprofil), welcher sich mit dem Thema "nachhaltige Mobilität" auseinandersetzte und die daraus entwickelten Konzepte den politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern Elmshorns sowie der Öffentlichkeit vorstellte. Auch weitere schulinternen Fachcurricula anderer Fächer, wie z.B. diejenigen der Fächer Biologie und Chemie, weisen die Einbindung von BNE-Themen auf. Fächerübergreifend wird hier beispielsweise an alltagsrelevanten Themen wie dem Schutz und der Erhaltung biologischer Vielfalt oder der Herstellung und Entsorgung von Plastik gearbeitet.
Darüber hinaus finden sich an der EBS zahlreiche außerunterrichtliche Arbeitsschwerpunkte, wie z.B. das Angebot an entsprechenden BiSS-Kursen (Arbeitsgemeinschaften für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler) teilzunehmen, die es den Lernenden ermöglichen sollen, sich mit nachhaltigem Handeln vertraut zu machen. In diesem Zuge haben z.B. Oberstufenschülerinnen in den vergangenen drei Jahren innerhalb der Citizen Science AG und in Kooperation mit der Universität Osnabrück in einer wissenschaftlichen Fragebogenstudie wiederholt die Schülerinnen und Schüler der EBS befragt „Wie nachhaltig lebt und ernährt sich die Elsa-Brändström-Schule?“. Ziel war eine Bewusstseinsschaffung des eigenen (nachhaltigen) Handels unter Berücksichtigung klimarelevanter Auswirkungen unserer Schule (mit all ihren Akteuren) sowie eine Ableitung von zukunftsgerechten und adressatenbezogenen Handlungsstrategien, die sich aus den Daten ergeben. Ausgewählte Ergebnisse der ersten Erhebung veröffentlichte die AG auf der Schulhomepage. Die EBS war außerdem Ausrichter des Mitmach-Theaters „Viel Theater ums
Energiesparen“ im Rahmen der Kreis-Umwelt-Tage 2022, an dem auch Schulklassen anderer Schulen des Kreises teilnahmen.

Soziales
Der Bereich Soziales ist für unsere Schule sehr wichtig. Aus diesem Grund haben wir ein Sozialcurriculum fest im Schulprogramm verankert. Dieses enthält für jeden Jahrgang Aktivitäten wie „Kinder helfen Kindern“, selbst organisierte Sozialstunden oder die Beschäftigung mit alten Menschen im Seniorenheim. Darüber hinaus können sich Schülerinnen und Schüler ab der 8. bzw. 9. Klasse unter dem Motto „Große für Kleine“ zu Streitschlichtern ausbilden lassen oder eine Klassenpatenschaft für die fünften Klassen übernehmen.
Um unsere Schülerinnen und Schüler an der EBS optimal zu unterstützen, haben wir im Rahmen der Begabungsförderung unser Förderprogramm „SchiFF“ (Schulinternes Fordern und Fördern) entwickelt, welches den Leitgedanken „Stärken stärken – Schwächen schwächen“ verfolgt. Hierbei spielt unter anderem die individuelle Förderung besonders leistungsstarker Schülerinnen und Schüler und vor allem die damit einhergehende Förderung der Persönlichkeitsentwicklung eine zentrale Rolle. Diesbezüglich ist unsere Schule durch das Ministerium für Bildung und Kultur als „Kompetenzzentrum für Begabtenförderung“ zertifiziert. Diese Zertifizierung stellt die Grundlage für die aktuelle Teilnahme am bundesweiten Projekt „Leistung macht Schule“ (LemaS) dar. Hierbei entwickelt die EBS mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in universitärer Kooperation ihr leistungsförderliches Schulleitbild weiter und sendet durch Fortbildungen Impulse an weiterführende Schulen bundesweit.
Wir helfen unseren Lernenden außerdem bei ihrer weiteren Entwicklung in einer demokratischen und offenen Gesellschaft, indem wir beispielsweise junge Menschen durch das Programm „Jugend debattiert“ zu einem fairen und sachlichen Debattieren heranführen sowie präventive Projektwochen in Unter-, Mittel- und Oberstufenklassen zu Themen wie „Unterwegs im Internet“, „Gewaltprävention / Mobbing“ und „Suchtprävention“ durchführen.

Ökologie
Das Thema Ökologie bildet neben dem sozialen Engagement einen weiteren Eckpfeiler im Schulalltag und findet in unterschiedlichsten Projekten Berücksichtigung. Wir versuchen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung die Schülerinnen und Schüler für das Thema Umweltschutz zu sensibilisieren und das Thema Nachhaltigkeit im Alltag der Kinder und Jugendlichen zu implementieren. Daher sind an der Elsa-Brändström-Schule entsprechende BiSS-Kurse verankert. So hat z.B. das Team Orange zahlreiche Projekte wie die Mülltrennung an unserer Schule, eine dauerhafte Pfandflaschensammlung, eine Sammelaktion für Kleinelektronik und Brillen sowie die Starter-Sets für die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler aus Recyclingprodukten angestoßen. Aktuelle Programme, wie die „Wiederaufbereitung“ des Schulgartens inklusive Blühinseln und Insektenhotels, der Durchführung und Vorstellung von Upcycling-Projekten sowie die Verfügbarkeit des mobilen Schulladens erweitern das nachhaltige Tätigkeitsfeld der AG. Im Rahmen der Kreis-Umwelt-Tage 2022 des Kreises Pinneberg konnte das Team den ersten Platz des Abfallvermeidungs-Wettbewerbs mit einem Film zum Thema gewinnen.
Eine feste Institution an unserer Schule ist weiterhin das im Sommer 2015 eingeweihte Grüne Klassenzimmer. In diesem können unsere Schülerinnen und Schüler unter freiem Himmel lernen, wodurch starre Unterrichtsstrukturen aufgebrochen und durch die unmittelbare Nähe zur Natur u.a. umwelterzieherische Aspekte hautnah vermittelt werden können. Ebenfalls im Freien hat die Tierwohl AG mehrere bienenfreundliche Beete angelegt, um so einen Beitrag im Kampf gegen das Artensterben zu leisten und für Aufklärung zu sorgen. Die erst im Schuljahr 2021/2022 gegründete AG hat somit bereits in kurzer Zeit einen großen Beitrag für das Engagement in diesem Bereich geleistet und wird ihre Arbeit zukünftig noch vertiefen. Zudem will der Naturbund (NaBu) in Zukunft die jährliche Pflanzaktion wieder aufleben lassen, welche das Ziel verfolgt die Auwälder entlang der Krückau wieder anzupflanzen und heimisch werden zu lassen. Dieses Naturschutzprojekt soll wie bereits in der Vergangenheit auch in der Zukunft durch die tatkräftige Unterstützung der neunten Klassen unserer Schule unterstützt werden. Auch beteiligen sich die Lernenden an der EBS an umweltschützenden Aktionen wie dem „Stadtradeln“ in Elmshorn oder „Elmshorn macht Putz“.
Mit diesen vielfältigen Bemühungen tragen wir dazu bei, dass unsere Schülerinnen und Schüler für einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen sensibilisiert werden und einen aktiven Umweltschutz betreiben.

Ökonomie
In einer Welt, in der lediglich die Generierung von Kapital oftmals das primäre Ziel von Unternehmen darstellt, versuchen wir den Blick auf die Ökonomie in einem nachhaltigen Sinne zu stärken. Geeignete Instrumente sind hier beispielsweise das Erstellen von Businessplänen und die Präsentation der Ergebnisse im Rahmen von Pitches. Dabei simulieren die Schülerinnen und Schüler die Gründung eines Unternehmens. So lernen die Schülerinnen und Schüler, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge unter Einbindung von Team- und Konfliktfähigkeit schrittweise zu verstehen.
Eine Schnittstelle zwischen den Säulen Ökonomie und Soziales bietet die Fair-Trade-AG. So wird das Thema Fair-Trade und der damit verbundene Blick auf menschenwürdige Produktionsbedingungen in Entwicklungs- und Schwellenländern zum einen durch den regelmäßigen Verkauf von fair gehandelten Produkten in den Fokus der Kinder und Jugendlichen gebracht. Zum anderen bilden schulinterne Projekte wie die Faire Woche die Möglichkeit das Thema oberstufengerecht zu vertiefen und die entstandenen Lernprodukte zu Informationszwecken für die restliche Schülerschaft in einer Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Seit Ende 2019 ist die EBS zudem als „Fairtrade-Schule“ zertifiziert. Im Rahmen diese Zertifizierung hat sich unsere Schule verpflichtet einen Blog über die aktuellen Fair-Trade-Aktivitäten zu führen, wodurch ein reger Ideen- und Erfahrungsaustausch zwischen den bundesweiten Fair-Trade-Schulen und deren Lernenden angestrebt wird. Dieser kontinuierliche Austausch bietet somit die Gelegenheit andere Schulen in ihrem nachhaltigen Handeln zu beeinflussen bzw. von ihnen beeinflusst zu werden, indem z.B. Erfahrungen von Schulen zu bestimmten Aktionen im Rahmen des Fair-Trade geteilt und kommentiert werden. Auch der Weltladen Elmshorn ist regelmäßig für kleine Unterrichtsprojekte in der EBS und wirbt so gleichzeitig für Mitstreiterinnen und Mitstreiter für ihre nachhaltigen Ideen.
Des Weiteren bietet unsere Schule eine Projektwoche zur Berufs- und Studienorientierung für die jungen Schülerinnen und Schüler an, damit diese einen Einblick über die zukünftige Berufswelt erlangen. Für diese Bemühungen wurde die EBS vom Ministerium mit dem Berufswahlsiegel SH als Schule mit vorbildlicher Berufs- und Studienorientierung ausgezeichnet. Auch mit unserem Angebot für das „(social) entrepreneurship education“ können Schülerinnen und Schüler in einem (nachhaltigen) Unternehmensgefüge (soziale und) ökonomische Probleme gemeinsam lösen und erhalten dabei Einblicke in ein funktionierendes Wirtschaftsgefüge.
Mit diesen Aktivitäten versuchen wir den Blick auf einen nachhaltigen Konsum zu sensibiliseren und unsere Schülerinnen und Schüler langfristig auf ihr Berufsleben im Sinne von BNE vorzubereiten, wobei wir ihnen multiperspektivische Einblicke in die nachhaltige Gestaltung von Wirtschaftskreisläufen ermöglichen.


3. Beispiele für die Umsetzung im Schulalltag

Bei den einzelnen Inhalten des Nachhaltigkeitskonzeptes handelt es sich nicht um Einzelaktionen, die einmalig durchgeführt werden. Vielmehr sind es Teile unseres Schulalltags an der EBS, die sich durch das Schulleben unserer Schülerinnen und Schüler hindurchziehen und sich durch projektübergreifendes Zusammenarbeiten ggf. auch miteinander verknüpfen. Diese Kontinuität soll anhand von Beispielen für jede Säule des Konzepts veranschaulicht werden.

The Duke of Edinburgh´s International Award (Soziales)
Die Elsa-Brändström-Schule ist seit Beginn des Schuljahres 2005/06 registrierter Anbieter für den Duke of Edinburgh´s International Award (ehemals Internationales Jugendprogramm). Das Programm bietet vielfältige Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren, sich zu engagieren und sich und andere zu motivieren. Es ist ein auf individueller Herausforderung gründendes Freizeitprogramm für junge Leute zwischen 14 und 25 Jahren, das weit über das unterrichtliche Angebot hinausgeht (www.duke-award.de). Das Programm hat sich inzwischen in über 130 Ländern weltweit etabliert.
Durch die vier obligatorischen Bausteine (Dienst, Expedition, Talent und Fitness) bietet es den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten für Selbstverwirklichung, Abenteuer, sozialen Einsatz und die Entdeckung und Ausweitung von persönlichen Hobbies und Interessen. Somit leistet es einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung und Bildung der Teilnehmer zu verantwortungsvollen und selbstbewussten Menschen, die unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten können.
Neben örtlichen Partnern wie Vereinen, Jugendbildungsstätten oder Kindertagesstätten kooperieren wir mit allen weiterführenden Schulen Elmshorns und arbeiten in enger Vernetzung, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein größtmögliches Angebot und umfassende Unterstützung zu ermöglichen. Auf regionalen und überregionalen Konferenzen und Kooperationstreffen tauschen sich die betreuenden Lehrkräfte und Schülerhelfer zum Beispiel über gemeinsame Angebote (Erste-Hilfe-Kurse, Expeditionsvorbereitungskurse) aus.
Durch die Zusammenarbeit der Schulen haben die Teilnehmenden der EBS die Möglichkeit,
Kontakte zu Jugendlichen außerhalb ihrer eigenen Peer-Groups zu knüpfen und auch in schulartübergreifenden Gruppen Erfahrungen in weitgehend selbständig geplanten und durchgeführten mehrtägigen Expeditionen zu sammeln.
Die Teilnahme an dem Programm ist freiwillig und wird an unserer Schule ab der achten Klassenstufe angeboten und aktiv gelebt. Das Programm erfreut sich konstanter Beliebtheit und stellt eine feste Größe in unserem Schulleben dar. Aktuell nehmen 30 Schülerinnen und Schüler der EBS aktiv auf unterschiedlichen Stufen am Programm teil.
Ein besonderer Aspekt liegt in der Einbindung der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bei der Fort- und Weiterbildung im Programm. Ältere, erfahrene Teilnehmerinnen und Teilnehmer schulen jüngere zum Beispiel in der Vorbereitung von Expeditionen, aber auch als Betreuungsperson bei der Durchführung der Expeditionen. Partizipation und Übernahme von Verantwortung werden so zusätzlich gefördert und gefordert.


Team Orange (Ökologie)
Täglich werden an deutschen Schulen schier endlose Mengen Müll produziert. Während Deutsche zu Hause bereits ihren Müll trennen, ist dies an Schulen nicht der Regelfall. Recycling wird im Zusammenhang mit zunehmender Abfallproduktion und knapper werdenden Ressourcen zu einer immer wichtigeren Maßnahme für eine nachhaltige Entwicklung.
Das Team Orange geht aus einer Schülerinitiative hervor, die nach einer Projektwoche zum Thema „Plastikmüll in den Meeren“ entstanden ist. Ziel der wöchentlich stattfindenden AG ist, dass alle Schülerinnen und Schüler im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung für Folgen ihres Verhaltens im Alltag sensibilisiert werden und selbst Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Diesbezüglich hat das Team Orange verschiedene Projekte angestoßen. Neben der Mülltrennung in den Klassenräumen, welche durch aussagekräftige Beschriftungen der Mülleimer insbesondere in der Orientierungsstufe noch einmal verbessert werden konnte, werden Pfandflaschen gesammelt, deren Erlös für weitere Projekte der AG dient. Weiterhin findet das bereits implementierte Brillenprojekt, von dem weltweit verschiedene Bevölkerungsschichten profitieren, in Einzelaktionen regelmäßig statt. Der mobile Schulladen ist zwar aktuell stillgelegt, soll aber zeitnah wieder aktiv eingesetzt werden. Ein mit dem Team Orange fest „verwurzeltes“ Projekt sind die seit 2016/17 bereitgestellten Starters-Sets in Kooperation mit regionalen Unternehmen und unserem Förderverein für unsere neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler, welche ausschließlich aus recycelten Schulmaterialien bestehen und zudem bereits erste Informationen zu unserem Recyclingkonzept enthalten. So sollen auch bereits unsere Jüngsten an das Thema „Recycling“ herangeführt werden. Darüber hinaus hat sich das Team Orange die Revitalisierung des von der Schule nicht mehr genutzten Schulgartens zur Aufgabe gemacht. Ein Teil des Schulgartens konnte durch den Anbau unterschiedlicher Obststräucher sowie der Aushebung einer Loungeecke und darauf befindlichen Europaletten als Sitzgelegenheiten bereits umgestaltet werden. Die in Zukunft ausstehende Anpflanzung von Kräuter- und Getreidebeeten im gebauten Hochbeet und deren Verwendung unterstützt u.a. einen Unterricht, der den Weg vom Feld auf den Tisch im Rahmen einer gesunden Ernährung nachvollziehbar macht. Die Teilnahme an regelmäßigen Treffen und Wettbewerben z.B. am Runden Tisch, dem Abfallvermeidungs-Wettbewerbs des Kreises Pinneberg,
die geplante Fortbildung von Schülerinnen und Schülern zu Energieberaterinnen und Energieberatern oder die Teilnahme bei der Zukunftskonferenz ermöglicht es den schulinternen Horizont hinsichtlich des Themas BNE zu erweitern, indem ein Austausch mit anderen Akteuren angestrebt wird, um so Anregungen für neue Initiativen zu sammeln sowie bestehende Erfahrungen weiterzugeben.

Projektwoche zur beruflichen Orientierung (Ökonomie)
„Berufsorientierung bedeutet Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung der Selbstkompetenz einerseits und folgt damit pädagogischen Zielen. Berufsorientierung bedeutet andererseits Berufswahlfähigkeit/Beschäftigungsfähigkeit und folgt damit Anforderungen der Arbeitswelt.“1
Um unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich in dem langjährigen und komplexen Prozess zum Treffen einer (ersten) Berufs- oder Studienwahl zu unterstützen, gibt es an der EBS ein umfangreiches Konzept zur beruflichen Orientierung, für das die Schule 2016 als eine der ersten Schulen im Land mit dem Berufswahlsiegel SH zertifiziert und in 2020 rezertifiziert wurde.
Zentraler Bestandteil dieses Konzepts ist eine Vorhabenwoche, im Rahmen derer die Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit zahlreichen außerschulischen Partnern ausgehend von sich selbst (Selbsterkundungstool der Agentur für Arbeit) den gesamten Bewerbungsprozess durchlaufen (Bewerbungstraining für schriftliche Bewerbungen und Vorstellungsgespräche/Commerzbank und Kreis Pinneberg, Simulation eines Einstellungstests, Assessmentcentersimulation/Barmer GEK), außerschulische Lernorte kennenlernen (Besuch der Nordakademie) sowie die ganze Palette von Möglichkeiten nach der schulischen Laufbahn vorgestellt bekommen (u. a. Überblicksvortrag/Agentur für Arbeit, Studium an einer Universität/Universität Rostock oder einer Fachhochschule/FH Kiel oder Nordakademie, duale Berufsausbildung/IHK Elmshorn und Handwerkskammer Lübeck, FSJ oder BSD/IJGD). Darüber hinaus stellen sich verschiedene Unternehmen mit ihren Ausbildungsgängen vor.
So kommen die Schülerinnen und Schüler auch außerhalb des Fachunterrichts, bei dem das Fach Wirtschaft/Politik eine zentrale Rolle einnimmt, Kontakt zu Akteuren der Wirtschaft. Dieser Lebensweltbezug hilft ihnen, sich ihrer Rolle als Wirtschaftssubjekte bewusst zu werden und eine reflektierte Berufs- und Studienwahlentscheidung treffen zu können.


4. Zukunftsperspektiven

Auch in der Zukunft ist es geplant, die einzelnen Teilaspekte des Konzepts weiterzuführen, zu evaluieren und entsprechend zu verbessern. So soll beispielsweise eine fortlaufende Evaluierung des Begabungsförderungskonzepts im Rahmen des LemaS Projekts darüber Auskunft geben, wie dies im Kollegium umgesetzt wird, um im Anschluss Arbeitsschwerpunkte zu formulieren, was ggf. verbessert bzw. verändert werden könnte. Hierzu wurde dementsprechend bereits ein Schulentwicklungstag durchgeführt.
Für das Team Orange steht weiterhin die Implementierung eines geeigneten Konzepts zur Müllvermeidung – vordergründig in der Oberstufe – im Fokus. Weiterhin soll eine geplante Fortbildung von Mitgliedern des Team Orange zu Energieberaterinnen und Energieberatern dazu
beitragen, dass sie zu aktuell bedeutsamen Energiefragen in Hinblick auf soziale Notwendigkeiten und Klimafragen beraten und über Einsparmöglichkeiten informieren können. Die Tierwohl-AG hat sich unter anderem das Ziel gesetzt, weitere Bereiche des Schulgeländes insektenfreundlich umzugestalten. Langfristig sollen diese Bereiche zudem durch Informationen zur ökologischen Bedeutung von Insekten sowie zu den Folgen des Insektensterbens ergänzt werden.
Im Bereich der Ökonomie wollen wir die Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit der Lernenden durch eine Ausweitung der Aktivitäten im Bereich des (social) entrepreneurship education stärken. Durch die Teilnahme und die aktive Durchführung von Workshops auf verschiedenen Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen haben wir hier bereits mit einer kleineren Gruppe an Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern Impulse gesammelt und gegeben.


1 https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/S/schule_und_beruf/berufs_studienorientierung.html